Tips zum 
Vakuumverpressen von Tragflächen
Ausrüstung: 
Ein Vakuum von -0,2 bar ist mehr als 
ausreichend. Dies entspricht einem Pressdruck von 20kg/cm². Dafür genügt eine 
billige Membranpumpe, z.B. von Pollin. 
Das Vakuum lässt sich über die Betriebsspannung der Pumpe einstellen. 
Kühlschrankkompressoren eignen sich nur bedingt, da sie heißlaufen und dann 
anfangen, zu stinken. 
Zusätzlich benötigt: ein Manometer, 
Schläuche und Verbinder, sowie einen Vakuumsack, den man aus einem 
Folienschlauch macht. Folienschläuche gibt es in Breiten bis zu 500mm, das 
reicht für normale Projekte.  
Solches Zubehör erhält man z.B. bei R & G oder Bacuplast.
Das größte Problem ist: Wie kriegt man den 
Sack dicht? Mit Klebeband jedenfalls nicht. Ganz egal, was man versucht, 
irgendwo ist immer eine kleine Falte, durch die Luft hineinkommt. 
Wenn man den Folienschlauch abgelängt hat, 
muss zuerst ein Ende verschlossen werden. Dazu eignet sich ein Alu-U-Profil, ca. 
10 cm länger als die Schlauchbreite, mit 8mm innerer Weite. Man klemmt das 
Schlauchende mit einem 8mm – Rundstab (Holz) in das U-Profil ein. Notfalls nimmt 
man den Hammer zu Hilfe. Diesen Verschluss wendet man später auch am anderen 
Ende an. 
Dann bleibt nur noch die Zuführung des 
Vakuumschlauches. Diesen führt man durch ein möglichst kleines Loch an der 
Seite. Zum Abdichten eignet sich am besten Vakuumdichtband. Das ist ein 
doppelseitiges, etwa 2mm dickes Klebeband, das extrem flexibel ist, fast wie 
Kaugummi. Man macht eine Manschette um den Schlauch, drückt die Folie 
ringsum fest und dichtet von außen zusätzlich großzügig ab. 
Den Foliensack kann man mehrmals benutzen. 
Zur Bauweise der Flächen: 
Hier hat jeder seine eigene Methode. Zu 
beachten ist beim Vakuumpressen, dass hier ein sehr starker Pressdruck einwirken 
kann, der einen Styroporkern zerquetschen kann. Mit Styrodur ist man auf der 
sicheren Seite und die Bruchlast des Flügels verdoppelt sich ohne Mehraufwand. 
Die Flächenbelastung erhöht sich um etwa 2g/dm². 
Der Kern sollte keine größeren Hohlräume und Rillen aufweisen, da sich 
diese, je nach Beplankungsmaterial, abzeichnen können. Da passiert auch, wenn 
man mitsamt den Negativschalen presst, was ich unbedingt empfehle, um Verzüge zu 
vermeiden. Bei mehrteiligen Kernen ist es wichtig, dass die einzelnen Teile, 
auch die Negativschalen, von oben gesehen ohne Absätze fluchten. Sonst entstehen 
an diesen Stellen Wellen.  Die 
Hinterkante des Flügels muss sich noch zwischen den Negativschalen befinden, 
damit sie sich nicht verdrückt. Überstände dürfen darüber hinaus stehen, können 
dann aber leicht Löcher in den Sack drücken. 
Mehrteilige Negativschalen werden ebenso 
wie die Kerne mit Heißsiegelkleber verbunden, damit sie beim Pressen nicht 
auseinanderrücken. Das würde zu Absätzen, Rillen und Sollbruchstellen führen.
Beplankungen:
Die Beplankungen sollten 
mit Folie abgeklebt werden. Durch das Vakuum kann sonst Harz irgendwo 
austreten und auf die Beplankungen kriechen. 
Fertigt man Beplankungen aus 
Faser/Epoxidharz an, hat man zwei Wege offen: Die sichere Methode ist, die 
Beplankungen auf Folie zu präparieren, aushärten zu lassen und dann mit Harz 
aufzupressen. Hier kann die Folie dünn und preiswert sein, aber durch das 
zusätzlich benötigte Harz zum Aufkleben ergibt sich ein Mehrgewicht von ca. 
1,5g/dm². Bei den meisten Konstruktionen kann man damit leben. Die Folie zieht 
man erst nach dem Pressen ab.
Im Nassverfahren klebt man die Beplankung 
noch ungehärtet auf die Kerne. Dazu braucht man eine dickere Trennfolie (>0,6mm) 
und ein nicht zu starkes Vakuum (0,05 bar) damit sich keine Gewebestruktur 
abzeichnet. Ist das dennoch passiert, muß man nachher 
abschleifen und lackieren. (oder damit leben). 
Als Gewebe für eine Beplankung eignen sich 
Kohle- und Kohle-Aramidgewebe von 120-160g/dm² mit einer diagonalen Aussenlage 
von 80er Glas. Das 160er Gewebe braucht man eigentlich nur bei sehr robusten 
Konstruktionen. Je feiner das Gewebe, desto weniger Probleme hat man beim 
Nass-in Nassverfahren mit durchgedrückten Strukturen. Auch 120er bidirektionales 
Kohlegelege ergibt sehr steife Beplankungen, ist aber wegen seiner groben 
Struktur nur bedingt für das Nass-in-Nassverfahren geeignet. 
Sehr empfehlenswert ist 3-schichtiges 0,4mm 
Birkenflugzeugsperrholz. Das verarbeitet sich viel angenehmer als Kohle/Epoxy 
und lässt sich sehr gut mit Orastick dekorieren.
Ich rate dringend dazu, eine Probepresssung 
durchzuführen, um hinterher böse Überraschungen zu vermeiden.
Holme:
Eine bewährte Holmkonstruktion basiert auf 
Kohlerovings.  Da eine 
0,4mm-Sperrholzbeplankung oder eine Kohle-Aramidbeplankung nicht so beulsteif 
ist wie Furnier, braucht man etwas, das die Beplankung von unten stützt. 
Sehr einfach und für normale Flieger völlig ausreichend ist folgende 
Bauweise, die die Stützwirkung eines Styrodurkernes ausnützt: Mit dem Lötkolben 
wird eine Rille oben und unten in den Kern gezogen, die etwa 5mm breit und tief 
ist. Diese füllt man mit getränkten Kohlerovings aus (ca 3 bis 5). Eine einfache 
Rovingtränkvorrichtung habe ich in dem früheren Beitrag über den gepfeilten 
Nurflügel beschrieben. Die Beplankung kann man aufpressen, bevor der Holm 
gehärtet ist, das ergibt eine besonders innige Verbindung. Wer auf 
Unzerstörbarkeit setzt, kann auch zwischen die Holmgurte noch eine 
Hartbalsaleiste setzen. 
Nasenleisten:
Die robuste Intro-Nasenleiste erhält man, 
indem nach dem Aufkleben der Oberseitenbeplankung die vordersten 5 mm des Kerns 
entfernt werden.  Diesen Bereich 
füllt man mit je 2 Kohle- und Glasrovings 
und eingedicktem Epoxidharz aus. Bevor das Harz fest geworden ist, klebt 
man die Unterseitenbeplankung auf.  
Danach hobelt und schleift man alles nach Schablonen, am besten im Freien und 
mit Handschuhen und Staubschutzmaske. Der Schleifstaub ist unangenehm, aber es 
geht schneller und einfacher als eine Holzleiste zu verschleifen. 
Legt man die Rovings am Flügelende noch 
gleich in der Form des Randbogens nach hinten, verursacht der Randbogen wenig 
Aufwand, er kann gleich mit der Nasenleiste herausgearbeitet werden.
Ruder und Hilfsholme:
Die Vorderkante des Ruders und den 
Abschluss der Fläche in diesem Bereich bilden 4mm-Balsaleisten. Man nimmt im 
Bereich des späteren Ruderscharniers den Kern 8mm breit aus. Zwei 
4mm-Balsaleisten werden eingesetzt, die vordere noch mit je einem Kohleroving 
oben und unten verstärkt. Die seitlichen Abschlüsse werden von 2cm breiten 
Abschnitten von Balsa-Endleisten gebildet. Damit man nach dem Beplanken auch 
noch sieht, wo man entlang sägen muss, bohrt man an den späteren Ecken des 
Ruders  Markierungslöcher. Diese 
müssen genau auf Höhe zwischen den 4mm-Balsaleisten und in der Mitte der 
Balsadreikantstücken liegen. Sägt man da später entlang, wird das Ruder so 
ausgetrennt, dass die vordere 4mm-Leiste im Flügel verbleibt, die hintere aber 
im Ruder. Und weil die Auffütterungen aus Balsaendleisten mittig zertrennt 
wurden, hat man nach dem Austrennen ein komplett verkastetes Ruder, das auch 
sehr verwindungssteif ist. Beim Anschrägen der Rudervorderkante wird die hintere 
Balsaleiste natürlich teilweise entfernt, deswegen sollte sie auch mindestens 
4mm dick sein.  
Wer es besonders robust mag, kann auch die 
vordere Balsaleiste über die gesamte Spannweite führen. Das erspart 
Eckenverstärkungen unter der Beplankung und ergibt mit der Intro-Nasenleiste 
einen stabilen Rahmen, der sich bei Baum- und Felslandungen sehr bewährt, weil 
der Flügel dann an der Hinterkante nicht mehr so leicht aufplatzen kann. 


Tragflächenaufhängung: 
Bei der beschriebenen Bauweise ist eine 
Aufhängung sehr einfach zu machen: Aus dem Kern wird ein Schacht ausgenommen, in 
dem das Aufnahmerohr eingesetzt und mit eingedicktem Epoxidharz vergossen wird. 
Zum Eindicken sollte man neben einem Füllstoff (Microballons, Sägemehl) 
Glaskurzfasern verwenden, wegen der rissunterdrückenden Wirkung. Je nach 
Pfeilung liegt das Rohr komplett zwischen dem Holmgurten, oder nur sein Ende. 
Das anderen Ende ruht in der Wurzelrippe. Dadurch erhält man einen unlösbar 
vergossenen Verbund aus Rohr, Holm, Beplankung, Kern und Wurzelrippe und eine 
saubere Krafteinleitung.