Rumba

 

Rumba ist ein rückgepfeilter Nurflügel mit Winglets. Mit der Profilierung SD 7037 an der Wurzel auf S 8025 am Flügelende habe ich versucht ein grosses Geschwindigkeitsspektrum

und gute Steuerbarkeit zu erreichen. Das S 8025 ist ein fast symmetrisches Profil mit ganz geringer Wölbung für Leitwerke. Es ist in der Lage bereits mit ganz kleinen Klappenausschlägen

hohe Momente zu erzeugen. Ich erhoffte mir dadurch, den Flieger mit kleinen Ruderbewegungen wiederstandsarm steuern zu können. Die Konstruktionsziele scheinen am fertigen Flieger weitgehend umgesetzt. Rumba fliegt von schnell bis langsam und lässt sich mit kleinen Ausschlägen verlustarm steuern. Im absoluten Langsamflug wird aber der sonst gute Gleitwinkel deutlich schlechter. Dies kann man zum Beispiel bei Landungen gut ausnützen.

Der Flieger zeigte sich bisher grundsätzlich von der zahmen Seite. Wichtig ist: Schwerpunkt nicht weiter hinten als 209 mm (mittlerweile bis 214 mm) und im absoluten Langsamflug keine groben Höhenruderausschläge.

        

Technische Daten:

Spannweite:       ca. 173 cm

Pfeilung:             ca. 25° (Nasenleiste)

Profilierung:        SD7037 auf S 8025

Flächentiefe:      240 mm auf 180 mm

V-Form:               ca. -3°/Seite

Verwindung:       ca. 4,5° (linear)

Fläche:                39.06 dm/2

Gewicht:             1220 Gramm

Flächenbel.:        32,3 g/dm/2

Schwerpunkt:     209 mm ab Nasenleiste an der Wurzel (zuletzt bis 214)

Steuerung:          2 Klappen

Servos:               2X Hitec HS 81 MG

Empfänger:         Simprop Pico 2000

Akku:         4X 1050 mAh NiMh

 

Bauweise:

Styro-Abachi, vollflächig mit 49er Glasgewebe unterlegt. Diverse Glas- und Kohlefaserverstärkungen. Rumpf Sperrholz. Finish mit 3 mal Bodenversiegelung wasserlöslich, eingefärbt mit Abtönfarbe.

12.07.2005/AS

 

 

 

 

 

 

 

DSA-Rumba. Nachtrag zur Umrüstung auf DSA-Winglets:

 

Nach den erfolgreichen Versuchen mit DSA-Winglets (DSA = Druck/Sog-Absaugung) am Hippie wurde auch Rumba mit solchen ausgerüstet. Selbstgewickelte GFK-Vierkantrohre

(auf einem Kern aus einer 15 X 15 mm Buchenleiste mit leicht gerundeten Kanten) werden wie die ursprünglichen Winglets mit "Schlüssellöchern" auf Kunststoffschrauben an der Endrippe angesteckt. Das Winglet selbst besteht aus 3 mm Balsa und weist die gleiche Fläche wie das alte Teil auf, ist jedoch deutlich gestreckter und auf das Vierkantrohr geklebt. Der Luftein- und –auslass an den Rohren wurde in Anlehnung an die DSA-Rohre auf Bildern auf der HP von Zanonia-Flyers gestaltet. Dank ausgesuchtem Balsa und einer vernünftigen Dimensionierung der Gewebelagen der Rohre erreichte ich mit den neuen Winglets das gleiche Gewicht wie bei den alten (ohne Rohre, aber mit Anschlussrippe).

Bei den Flugerprobungen war ich durch die Erfahrungen mit dem "DSA-Hippie" schon darauf gefasst, dass ich bei unverändertem SP und Ruderneutralstellung für den Horizontalflug etwas

ziehen muss. Dies bestätigte sich auch beim ersten Start am Gummiseil. In mehreren Flügen entferne ich nun das gesamte Trimmblei von 15 Gramm in 5- Gramm-Schritten. Dabei stellte ich

fest, dass die Ruderneutralstellung wieder passt und der Vogel deutlich langsamer gemacht werden kann, ohne dass er "zickig" wird. Mir ist bewusst, dass man bei Neuerungen, welche eine vermeintliche Verbesserung darstellen, gerne zur Euphorie neigt. Aber, dass der Abriss nun deutlich später kommt und der Vogel vor allem viel schneller und mit wesentlich weniger Höhenverlust wieder in eine kontrollierte Fluglage gebracht werden kann, ist offensichtlich. Nach einigen Flügen gelang es mir auch, trotz Hochnebel und ohne übliche Anzeichen auf gute Segelflugbedingen, einige Minuten mit hartem Kurbeln am Limit einen Nullschieber auszukreisen. Insofern dürfte die Verbesserung durch die DSA-Winglets nicht nur subjektiv sein. Jedenfalls die Tatsache, dass der SP um 8 mm zurückgenommen werden konnte und bei den ersten Flugerprobungen jeder Anflug zur Landung misslang, indem Rumba an mir vorbei noch eine weite Strecke über das ebene Feld flog, bis er endlich den Touch down machte, zeugt davon, dass die "neuen Ohren" deutliche Wirkung zeigen. Ich werde wohl in Zukunft Wingletpfeile von vorneherein mit DSA-Rohren ausstatten und kann jedem Piloten von Wingletpfeilen empfehlen, auch einmal solche Versuche zu machen.

 

   
04.10.2020/AS